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Sagen über Bonifatius und Thüringen

 

Der Erzengel St. Michael erscheint dem Bonifatius in Ohrdruf

Bonifatius lag eines Nachts schlaflos in seinem Zelt am Ufer der Ohra. Ihn quälten schwere Sorgen.
Die Thüringer hatten für seine Botschaft allenthalben taube Ohren. Zwar bekehrten sich selbst Adlige zum neuen Glauben, wie Graf Haug von Käfernburg und ein Ritter namens Albold.
Von ihnen erfuhr er alle Unterstützung.
Der Sinn des Volkes aber kann sich nicht in kurzer Zeit ändern.

Treu hielt es an den alten Kulten fest.
Da umgab den heiligen Mann plötzlich gleißende Helle.

Die Himmel schienen sich zu öffnen.

 

Vor ihm stand der Erzengel Michael und sprach ihm Mut zu. Anderntags ging Bonifatius mit neuem Eifer ans Werk. Dort, wo ihm der Bote Gottes erschienen war, ließ er ein Kloster bauen.

 

 

Bonifatius und sein Traum des Erzengels Michael  in Ohrdruf Ein Vogel bringt dem Hl. Bonifatius und seinen Mitarbeitern einen Fisch

 

 
 

   
   

 

Ein Vogel bringt dem Heiligen Bonifatius in Ohrdruf einen Fisch

 

Das Leben in den wilden Forsten Thüringens war schwer.
Eines Tages klagte einer seiner Getreuen, er wisse nicht mehr, woher er Nahrung nehmen solle. Bonifatius hieß ihn den Tisch decken und kniete zum Gebet nieder. Als er dies beendet hatte, schwebte ein Adler herbei. Im Schnabel trug er einen großen Fisch und legte ihn auf dem gedeckten Tisch nieder. Bonifatius ließ davon eine Mahlzeit zurichten. Den Rest vertraute er dem Ohrawasser an.

 

 

in Rabe bringt einen Käse

Ein anderes Mal musste er wiederum mit leerem Magen unter einer Linde nahe der Ohra predigen. Als er den

Gottesdienst mit dem Segen abschloss, brachte ein Rabe im Schnabel einen Käse herbei.

 

 

Bonifatius besänftigt die Raben

 

Wenn Bonifatius predigte, war oftmals die andächtige Menge so groß, daß die Mauern eines Kirchleins sie nicht zu fassen vermochten. Dann fanden die Gottesdienste im Freien statt.
Eines Tages konnten die Zuhörer kaum ein Wort der Predigt verstehen.

 

Unzählige Raben, Krähen und Dohlen umflatterten das Heiligtum und vollführten einen wahrhaft teuflischen Lärm. Bonifatius hob die Hände und bat Gott darum, die Vogelscharen zu zerstreuen. Da flogen die Störenfriede davon und kamen nicht wieder, solange die Kapelle stand.

 

 

 

Ein dürrer Stab wird grün

 

Bis in unsere Zeit standen im Pfarrgarten von Großvargula alte Ulmen. Nur ungern fällte man einen dieser Bäume. Sie sollten noch an Bonifatius erinnern. Karl der Große hatte in Vargula anstelle einer heidnischen Opferstätte ein Gotteshaus errichten lassen. Die Weihe übertrug er Winfried Bonifatius.
Unzählige Menschen waren zu der Feier versammelt. Die meisten hatte die Neugier herbeigeführt.

 

Nur wenige glaubten schon an Jesus Christus. Ein Teil betrachtete den Gottesmann sogar mit unverhohlenem Haß. Bevor der Missionar die Kapelle betrat, stieß er seinen Wanderstab in das Erdreich und vollzog dann das feierliche Zeremoniell der Weihe. Nach beschlossenem Gottesdienst fand Bonifatius den vorher dürren Stab begrünt. Ergriffen von diesem Wunder ließen sich zahlreiche Zuschauer auf der Stelle taufen.

 

 

Bonifatius fällte in Geismar eine alte heilige Eiche. Das Holz nutze er, um eine kleine Kirche zu bauen.     

So blühte aus dem abgehauenen Baum neues Leben. So wird in den Sagen aus einem dürren Holz ein blühender Stab.

 

 

Quellwasser sprießt aus dem Felsen

 

In Wendehausen bei Treffurt hatte Bonifatius eine Kapelle und eine Hütte zur Unterkunft errichten lassen. Die dort ansässige Bevölkerung stand ihm ablehnend gegenüber. Da brach eine große Trockenheit aus. Alle Quellen versiegten. Zu dieser Zeit hielt der Missionar eine Predigt, in der er schilderte, wie Mose auf dem Zug durch die Wüste Wasser aus einem Felsen geschlagen hatte. Nach dem Gottesdienst trat ein

Stammeshäuptling auf ihn zu, überreichte ihm seine Lanze und forderte ihn auf, es damit dem Mose gleichzutun. Sollte er Erfolg haben, sei das für seine Stammesgenossen der sichere Beweis für die Macht des Christengottes.
Da flehte Bonifatius zu seinem Herrn und schleuderte die Waffe an das Felsgestein. Gott hatte den Ruf erhört: Aus dem Berge quoll frisches Wasser. Die Anwesenden netzten ihre durstigen Lippen, priesen den wahren Gott und baten um die Taufe.

 

 

Sagen über sprießende Quellen gibt es aus mehreren Orten Thüringens, so auch aus Heilsberg bei Remda. Quellen galten als heilige Orte der germanischen Götter. Durch das fließende Wasser und dem Gebrauch als Taufwasser werden die alten Nixen und Wassergötter überwunden.

 

 

Sieg über die Ungarn

 

Bonifatius hatte sich einem Zug fränkischer Soldaten nach Thüringen angeschlossen. Als die Thüringer das erfuhren, flohen sie auf die Tretenburg, ein schwer zugängliches Gebiet nahe der Unstrut. Sie fürchteten, man wolle sie mit Waffengewalt dazu zwingen, den christlichen Glauben anzunehmen.
Bonifatius unterhandelte mit den Führern der Thüringer. Mit bewegenden Worten versuchte er, sie für das Evangelium zu gewinnen.
Die Männer stellten die Bedingung, der Christengott möge seine Macht dazu benutzen,

sie vom Zehnt zu befreien, den sie den heidnischen Ungarn zu zahlen hätten.
Der heilige Mann erbat sich einen Tag Bedenkzeit. In der Nacht vernahm er im Traum Gottes Rat, den Thüringern Hilfe zuzusagen.
Als die Ungarn erfuhren, daß ihnen die Thüringer den Gehorsam verweigerten, zogen sie mit großer Heeresmacht heran. An der Unstrut, im Ried bei Nägelstedt, kam es zum Treffen. Dabei verloren so viele Angreifer ihr Leben, daß sich das Wasser vom Blute der Toten rot färbte. Nach diesem Sieg ließen sich zahlreiche Thüringer taufen.

 

 

An dieser Sage wird deutlich, wie sich die Geschichte des frühen Mittelalters in den Erzählungen und Sagen vermischen. Es werden die Schlacht der Franken von 531 mit der Missionierung durch Bonifatius um 730 und der Sieg Heinrich I. von 936 über die Ungarn in einer Sage erzählt.

 

 

Bonifatius und die Teufelssitze

 

Auf dem Brocken, der das Gebirgsmassiv des Harzes überragt, hatte der Teufel vorzeiten ein Schloß. Als das Evangelium von Jesus Christus immer mehr an seiner Macht rüttelte, brach er diesen Wohnsitz ab. Auf dem Inselsberg im Thüringer Wald wollte er ihn neu errichten. Die Thüringer und Chatten beteten noch zu den alten Göttern.
Oberhalb von Schierke im Harz musste der Teufel die Einweihung einer christlichen Kapelle erleben. Er erschrak so heftig, dass er einen Teil des aufgehuckten Baumaterials verlor.

 

Bis heute liegt es in Form großer Felstrümmer verstreut.Beim Weiterflug trug er nur noch einen Riesenblock.Über der Werra angekommen, hörte er den heiligen Bonifatius predigen. Da packte ihn eine echte Höllenwut. Er schleuderte den Fels von seinen Schultern, um damit den Missionar und seine Gemeinde zu zerschmettern. Der Stein aber flog anders als vorgesehen. Zuletzt senkte er sich ganz langsam zu Füßen des Bonifatius ins Erdreich. Das war dem Teufel zu viel. Brüllend fuhr er zur Erde nieder und hinein in einen schwarzen Schlund. Der Stein, auf dem Bonifatius später ein Kreuz errichtete, ist unter dem Namen Bielstein bekannt.

 

 

Der Teufel ist die Verkörperung der alten germanischen Götter. Bonifatius hat viele Kirchen auf alten Heiligtümern gebaut. Dies war eine auch in seinen Briefen erkennbare Missionsstrategie.

 

 

Weitere Sagen über St. Bonifatius gibt es im WWW unter:

 

http://books.google.de/books?id=NGkAAAAAMAAJ&pg=PA23&dq=Bonifazius#PPA19,M1

 

 

Hans-Joachim Köhler, Oberpfarrer i. R. | hansjoachimkoehler@msn.com